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Japanische Kunst

Geschrieben von Sascha Bülow 05.03.2020 1 Kommentare Japanischer Lifestyle,

Japanische Kunst in Form von einem grafischen Aquarell

 

1853 wurden die japanischen Häfen nach langer Zeit für den Handel mit dem Westen erneut freigegeben. Neben vielen anderen Gütern war die japanische Kunst eine der wichtigsten Handelswaren, die in die westliche Welt exportiert wurde. An der Spitze dieser Entwicklung standen Holzschnitte von Meistern der japanischen Druckgrafik, bekannt unter der Bezeichnung des Ukiyo-e. Die Auswirkungen der Ukiyo-e-Kunstwerke auf impressionistische und postimpressionistische Künstler des Westens ist in vielen Dokumenten der Zeit belegt, wenngleich heutzutage nur wenige Kunstliebhaber von der fernen Inspiration wissen. Der Stil dieser Drucke trug wesentlich zu den ungewöhnlichen Perspektiven und Kompositionen des Impressionismus bei, die zu wesentlichen Hauptmerkmalen dieser Bewegungen wurden.

 

 

Die Pariser Weltausstellung 1867 als Tor zu einer anderen Welt

 

Als Japan auf der Weltausstellung von 1867 einen eigenen Pavillon mit Waren füllte, sahen die Pariser die erste formale Präsentation japanischer Kunst. Die Ausstellung des fernen Inselstaates erregte großes Interesse und führte dazu, dass alles Japanische bei wohlhabenden Parisern beliebt wurde.

 

Ebenso waren bereits eine Reihe von Schiffsladungen mit japanischem Kunsthandwerk, darunter Kimonos, Bronzen und Fächer in Frankreich und England eingetroffen. Geschäfte, die japanische Holzschnitte und Antiquitäten verkauften, schossen in Paris wie Pilze aus dem Boden. Die Franzosen gaben dieser neuen Tendenz die Bezeichnung Japonisme, wobei im deutschen Sprachgebrauch der Begriff Japonismus geläufiger ist.

 

 

Der japanische Einfluss macht sich in der Kultur bemerkbar

 

Es wird berichtet, dass James Whistler in einem chinesischen Teehaus in der Nähe der London Bridge japanische Drucke entdeckte und Claude Monet zum ersten Mal auf die fernöstlichen Motive stieß, als sie als Geschenkpapier in einem Gewürzladen in den Niederlanden verwendet wurden.

 

Der Einfluss Japans auf die europäische Kunst unterschied sich sehr von den Auswirkungen anderer orientalischer Kunstformen früherer Epochen. Frühere Kunstwerke aus China und anderen Ländern regten vor allem die Fantasie der Sammler an, hatten aber keinen nachhaltigen Einfluss auf die stilistische Entwicklung der europäischen Künstler.

 

Die Kunst Japans, insbesondere der Ukiyo-e Druck, war hingegen wie eine Offenbarung für westliche Künstler. Eine stilisierte, erzählerische japanische Kunstform, die fließende Konturen und vereinfachte Formen betonte. Dieser unverwechselbare Kunststil erlebte ab Mitte des siebzehnten bis Mitte des neunzehnten Jahrhunderts eine Phase höchster Kreativität in Japan.

 

 

Der prägende Einfluss von Ukiyo-e auf den Impressionismus

 

Claude Monet: La Japonaise

Im Impressionismus stand nicht eine naturalistische Wiedergabe der Realität im Vordergrund, sondern die Wiedergabe einer individuellen Impression einer Szene. Die Gestaltung eines flüchtigen Moments wurde nicht minuziös ausgearbeitet, sondern mit schnellen Strichen verarbeitet.

 

Mit dem Impressionismus ging auch die Ablehnung der akademischen Traditionen einschließlich der Neigung zu realistischen Darstellung einher. Der Impressionismus wirkte sich prägend auf die Entwicklung der modernen Kunst aus und gilt als wegbereitende Stilrichtung der abstrakten Kunst.

 

Viele Elemente der impressionistischen Gemälde lassen sich schon vorher in den Ukiyo-e Grafiken beobachten. Vor allem die Flachheit des Bildes ohne räumliche Tiefe und die kontrastreiche Farbgebung der Druckgrafiken haben einige Künstler des Impressionismus in ihrem Werdegang beeinflusst. Zu den Künstlern, die nachweislich von der Kunst des Ukiyo-e beeinflusst wurden, gehörten under anderem Claude Monet, Camille Pissaro, Edgar Degas und Vincent van Gogh.

 

 

Vincent van Goghs japanische Einflüsse

 

Besonders entschieden brachte Vincent van Gogh seine japanischen Einflüsse zum Ausdruck. Er wurde in Paris erstmals von seinem Bruder Theo in die japanische Druckkunst eingeführt, der dort als Kunsthändler frühzeitig Zugänge zu den neuesten Entwicklungen der Kunst und Kultur hatte.

 

Vincent van Gogh begann, die japanischen Drucke selbst zu sammeln und mit ihnen zu handeln. Er etablierte eine Sammlung an Ukiyo-e-Drucken, die ihn auch in seiner eigenen Kunst inspirierten. In einem seiner Briefe ging Vincent van Gogh sogar soweit zu behaupten, dass all seine Werke zum Teil auf der japanischen Kunst basieren. Er beschrieb den Einfluss der japanischen Kunst auf sein Werk mit dem Begriff Japonaiserie.

 

Er kopierte zwei Ukiyo-e Drucke und fügte ihnen seine persönliche Note hinzu. Sein berühmtes Werk mit dem Titel Die Kurtisane ist ein Ölgemälde, das seine Vorliebe für die japanische Kunst verdeutlicht. Dabei hat van Gogh das Titelbild einer Zeitschrift des japanischen Künstlers Keisai Eisen auf eine Leinwand kopiert und anschließend mit Ölfarbe ausgemalt. Es befindet sich heute im Van Gogh Museum in Amsterdam und zeigt die unmittelbaren Einflüsse von van Gogh, kurz bevor er in seine intensivste Schaffensphase.

 

 

Tags Kunst

1 Kommentare

[ ]:
07.03.2020, 14:27:44
Antworten

Ich liebe japanische Grafiken die mit nur wenigen Strichen einen ganzen Raum öffnen ...

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